Was ist ein Spiel?

„Ein Spiel macht Spaß“ lautet eine häufig gegebene Antwort auf diese Frage. Spiele werden von vielen Menschen aber auch sehr ernst genommen, manchmal so sehr, dass es zu bitteren Streitereien zwischen Spielern kommt. Der Spaß kann also nicht das alleinige entscheidende Kriterium sein.

Gemeinsame Merkmale aller Spiele

Für alle Spiele lassen sich einige Gemeinsamkeiten finden:

  • Spieler versinken im Spiel und vergessen die Umwelt, manchmal so stark, dass es zum Streit über die (zu) ernst genommenen Spielinhalte kommt.
  • Spiele laufen in einer ständigen Wiederholung, bzw. einem Hin & Her ab, den Spielzyklen, die einen Rhythmus erzeugen.
  • Es bedarf eines Spielraums, wie z.B. einem Ort, Spieltisch, Level, Zeitraum, …
  • Regeln bestimmten wie das Spiel gespielt wird. Sie sind Teil der Spielmechanik.

Zudem können auch die Freiwilligkeit der Handlung sowie das Ansprechen von Gefühlen wie Spannung und Freude als wichtige Merkmale eines Spiels verstanden werden.

In der Literatur wird das Leben selbst oft als Spiel gesehen. Es folgt gewissen Regeln, hat Aufgaben und Zielen und endet schließlich im Tod.

Vor allem bei Spielen mit einer Handlung nimmt zudem das Motiv des Anders seins eine tragende Rolle ein. Spieler und Spielerinnen schlüpfen in eine Rolle oder Figur aus einer anderen Welt mit anderen Regeln.

Die Spielmotivation kann sich nach Alter unterscheiden. So spielen Kinder gerne Spiele, um sich auszuprobieren und ihre Identität zu finden, während Erwachsene die Spielwelt nutzen, um sich eine Auszeit vom Alltag zu nehmen und die Sorgen hinter sich zulassen.

Bewirkt ein Spiel ein vollkommenes gedankliches Hineinversetzen in die virtuelle Welt, so spricht die Psychologie vom Flow-Zustand. Häufig wird dieser Zustand von Spieleentwicklern ganz gezielt eingesetzt, um einen Spieler an das Produkt zu binden. Mehr dazu findest Du im Artikel zur Kundenbindung per Flow.

Zusammenfassung

Ein Spiel zeichnet sich dadurch aus, dass es ein Versinken bewirkt, in Zyklen und nach Regeln abläuft, sowie einen Spielraum benötigt. Spielen ist eine freiwillige Handlung, die oft Gefühle weckt. Rollenspielaspekte und das Hineinversetzen in eine dem Alltag gegenüber stehende Welt sind häufige Anreize des Spielens.

Literatur

Rehfeld, Gunther (2020): Game Design und Produktion. Grundlagen, Anwendungen und Beispiele. München
(Hanser). ISBN 978-3-446-46315-8.

Tim Greinus

Hallo, ich bin Tim und studiere an der Hochschule Kempten Informatik-Game Engineering. Meine Leidenschaft für Videospiele entdeckte ich schon lange vor meinen Teenager-Jahren. Aktuell arbeite ich an eigenen Projekten und bin als Tutor für den Bereich Game-Design und Game-Engineering tätig. Mein Traum ist es den Menschen das Medium Computerspiel näher zu bringen und ihnen dabei zu helfen, ebenfalls vielleicht in diese Branche einzusteigen.